27.10.-13.12.2019 Galerie Oben | FreizeitForum Marzahn | Marzahner Promenade 55 | 12679 Berlin
Eröffnung der Fotoausstellung von Günter Giese (Fotoclub Kontrast Suhl) zum 75. Öffentlichen Marzahner Foto-Stammtisch der GfF am 27.10.2019 11 Uhr in der Galerie Oben im FreizeitForum Marzahn in Berlin.
Laudatio zur Ausstellungseröffnung
Am 1. Januar 1952 wurde Günter Giese in Altentreptow (Mecklenburg) geboren. Nach Schule und Berufsausbildung mit Abitur als Maschinenbauer in Warnemünde studierte er Betriebswirtschaft in Wismar mit Abschluss als Diplom-Ingenieur-Ökonom. Eine gute Arbeit fand er 1977 am anderen Ende der DDR – nämlich im „VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl“ im IFA Kombinat für Zweiradfahrzeuge, der nach der Wende zur „Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH Suhl“ wurde. So kann der Fotograf Günter Giese, immer noch in Suhl lebend, wahlweise als thüringischer Mecklenburger oder als mecklenburgischer Thüringer bezeichnet werden – eine gute Mischung für seine fotografischen Arbeiten. Zum einen hat er die nordische Ruhe in sich, um seine Projekte sehr gründlich, unaufgeregt und ohne übermäßig zu plaudern anzugehen. Zum anderen bringt er dabei gleichermaßen thüringische Mitmenschlichkeit wie Naturliebe ein.
Das Studium führte ihn immer auch in die Bibliothek, wo er die Zeitschrift „Fotografie“ lesen konnte, die im freien Verkauf „Bückware“ war. Das eigene Fotografieren begann etwa 1975, weshalb er gleich beim Berufspraktikum in Suhl 1976 in den dortigen Fotoklub „Kontrast“ eintrat. Etwa zur gleichen Zeit ließ er das Rauchen sein und kaufte vom eingesparten Geld seine erste „Praktika“. 1986/87 absolvierte er eine fotografisch-kulturelle Weiterbildung in der „Spezialschule Fotografie“ der Bezirkskulturakademie Suhl beim Kulturbund. 1991 wurde er Leiter des Fotoclubs Kontrast Suhl und ist seit 1992 gewähltes Mitglied im Thüringer Landesvorstand der Gesellschaft für Fotografie.
„Mein spezielles Interesse gilt der Porträt- und Aktfotografie, wobei ich besonders den persönlichen Ausdruck, die Individualität und Emotion des Menschen erfassen will.“ Mit diesem Credo fotografiert Günter Giese schon fast ein halbes Jahrhundert ebenso intensiv wie einfühlsam und ist damit im In- und Ausland auch immer wieder erfolgreich. Viele Auszeichnungen und Preise belegen das – nicht zuletzt vielfach bei dem alljährlich stattfindenden nationalen Wettbewerb der GfF um die „100 Bilder des Jahres“.
Eine Besonderheit im fotografischen Schaffen von Günter Giese ist die wiederkehrende Zusammenarbeit mit verschiedenen Textautor/inn/en, aus der schon mehrere sehens- und lesenswerte Bild-Text-Buchveröffentlichungen hervorgingen, die aber leider allesamt vergriffen sind. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen gab es schon kreuz und quer durch die ganze deutsche Republik sowie auch im Ausland.
Jetzt wünsche ich Ihnen, liebe Besucher/innen, hier in Berlin ein ebenso anregendes wie genussvolles Kennenlernen von Günter Gieses „Menschen, Masken und Momenten“.
Hans-Jürgen Horn, Präsident der Gesellschaft für Fotografie